Sonntag, 22. Januar 2012

Endlich Frei

"Für mich ist Freiheit so kostbar, dass ich sie um nichts auf der Welt aufgeben würde. Mir ist klar geworden, dass Freiheit für Menschen im Westen etwas ist, das sie zumeist als selbstverständlich nehmen. Die Freiheit war schon immer für sie da. Sie ist ihre unbemerkte, unerkannte und ständige Begleiterin und Freundin. Doch für uns, die in Ländern wie dem Sudan kommen, ist die Freiheit wundervoll und kostbar. Und für ehemalige Sklaven wie mich bleibt sie ein unbeschreibliche schönes und einzigartiges Geschenk." (S.314) Dies ist ein Zitat aus dem Buch und hat mich zum Nachdenken angeregt. Freiheit ist auch für mich etwas selbstverständliches. Ich bin mir nichts anderes gewohnt. Freiheit ist Luxus und dieses Buch hat mir dies vor Augen geführt. Ich habe grössten Respekt vor Mende! ich glaube nicht, dass ich die Situation so gut gemeistert hätte wie sie es getan hat. Wir Menschen aus dem Westen haben im Vergleich zu so vielen anderen so banale, ja schon fast lächerliche Probleme. Dieses Buch macht einem wieder klar wie gut es uns in der Schweiz geht.

So sehr Mende die, für sie neue, Freiheit genoss, so schwierig war es für sie zunächst gewesen damit umzugehen. Sie hatte Jahre lang in Gefangenschaft verbracht. Alles wurde ihr vorgeschrieben. Sie hatte kein Recht nur eine Kleinigkeit für sich selbst zu entscheiden. Nach ihrer Flucht war sie schon mit den kleinsten Entscheidungen völlig überfordert. Sie musste das ganze Systems des Lebens von Grund auf erlernen.
Beispielsweise wurde sie einmal von einer englischen Politikerin zum Essen in ein Restaurant eingeladen. Nach dem Essen räumte sie das dreckige Geschirr ab und wollte es in der Küche des Restaurants abwaschen. Sie wurde noch nie im Leben bedient. Es war ihr zu tiefst unangenehm und sie musste lernen solche Sachen anzunehmen und zuzulassen.

Mende heute - Sie kann wieder strahlen und fand zu neuem Selbstbewusstsein

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