Dienstag, 20. Dezember 2011

Beschneidung

Mein Verdacht, des Blogeintrags  "Hochzeit bei den Nuba", dass die Nubafrauen beschnitten sind hat sich in einem nächsten Kapittel bestätigt.
Es ist die Geschichte der Beschneidung von Mende. Diese Geschichte hat mich bisher am meisten berührt und beschäftigt. Als ich dieses Kapittel las wurde mir fast schon schlecht und ich wurde wütend. Ich fragte mich sehr lange, wie man das seinem eigenen Kinde antun kann, vorallem nachdem man es selbst erleben musste. Die Rechtfertigungen dafür sind lächerlich. Sie sagen es sei gut für die Gesundheit was offensichtlich nur ein Scheingrund für die Beschneidung von Mädchen ist. Der wahre Grund ist die Besitznahme der Frau. Sie werden beschnitten, dass ihr zukünftiger Mann sicher sein kann, eine Jungfrau zu heiraten. Ausserdem können sie so sicher sein, dass die Frau keinen Seitensprung begeht. Wieso sie das können?! Die Antwort ist so einfach wie auch grausam. Bei den Nuba wird der Typ 3 der Beschneidung vollzogen (siehe Blogeintrag Hochzeit bei den Nuba). Bei diesem Typ der Beschneidung werden sowohl die Schamlippen als auch die Klitoris vollständig entfernt. Dies wird ohne Betäubung oder steriles Umfeld vollzogen. Aufgrund unhygienischer Umständen sterben viele junge Mädchen an Infektionen.
Anschliessend werden die geschundenen Überreste der Vagina mit einem dicken Baumwollfaden zusammengenäht bis nur noch ein Loch übrig ist, dass so gross ist wie die Fingerkuppe eines kleinen Fingers, dass der Ausscheidung von Urin und Menstruationsblut dient.
Mende beschrieb die Zeit nach der Beschneidung als unbeschreiblich schlimm. Die ersten Tage verbrachte sie in einer Art Wachkoma. Sie sagte die Schmerzen waren zu gross um zu schlafen, jedoch war sie auf Grund dieser in einer Art Trance. Sie kann sich kaum noch erinnern und war auch nur schwer ansprechbar. Normale Sachen wie pinkeln wurden zur Folter.
Wenn die Wunden verheilt sind kommen die nächsten Schmerzen. Die Fäden müssen entfernt werden. Mende schreibt, dass die Fäden schon nach einer guten Woche fest eingewachsen waren. Normalerweise kommt auch für diesen Vorgang die Beschneiderin, jedoch weigerte sich Mende diese auch nur in ihre Nähe zu lassen. Mendes Mutter übernahm deshalb diese Aufgabe. Sie weichte die Fäden immer wieder mit lauwarmen Tee auf und zog sie in Etappen um Mende möglichst wenig Schmerzen zu bereiten. Hätte die Beschneiderin die Fäden gezogen, wäre es sehr viel schneller gegangen. Sie hätte einfach die Fäden herausgerissen, was Mende erneut unbeschreibliche Schmerzen zugefügt hätte.

Die Schmerzen haben auch nach der kompletten Verheilung und gezogenen Fäden kein Ende. Die Mädchen werden ihr ganzes Leben grausame Schmerzen, aufgrund einer Beschneidung, ertragen müssen. Mann muss sich erst vorstellen wie schmerzhaft es sein muss, Sex zu haben bei einer fingerkuppengrossen Öffnung.
Im Gegensatz zu den Behauptungen von Beschneidungsbefürwortern, bringt die Beschneidung von Mädchen keineswegs Gesundheitliche Vorteile, im Gegenteil. Durch die Erschwerung der Blasenentleerung bleibt oftmals ein Restharn. Dies kann zu vermehrten Blasenentzündungen führen. Auch bei der Geburt eines Kindes gibt es grössere Hindernisse. Erstmals muss die Öffnung wieder vergrössert werden. Dies wird mit einem Dolch gemacht und auch hier ohne Betäubung. Eine Studie des Inselspital Bern besagt, dass sehr viel mehr Frauen die beschnitten sind, einen Dammriss erleiden als nicht beschnittene Frauen. Auch sind bei beschnittenen Frauen viel häufiger Kaiserschnitte nötig. (http://www.swissinfo.ch/ger/Home/Archiv/Geburtskomplikationen_wegen_Genitalverstuemmelung.html?cid=7564374)


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